Die Ringstrasse - Dr. K. Lueger Ring
Die interessantesten Bauwerke und Denkmäler:
DAS BURGTHEATER
1742 wurde das "Königliche Theater nächst der Burg" eröffnet. Ab 1821 führte das Haus offiziell den Namen "Hofburgtheater" und stand auf dem Michaelerplatz. In den ersten Plänen der "neuen Ringstraße" war ein Theater nicht eingeplant. Erst der Architekt Gottfried Semper konnte den Kaiser für ein neues Theater, ins "Kaiserforum" integriert, interessieren. Doch das Spiegelbild der Neuen Hofburg kam aus Geldmangel nicht zustande und das Burgtheater wurde als Gegengewicht zu Parlament-Rathaus-Universität gebaut. Am 16. Dezember 1874 erfolgte der Spatenstich. Am 12. Oktober 1888 fand im Beisen fast aller Angehörigen des Kaiserhauses die Abschiedsvorstellung im alten Haus statt, tags darauf wurde das neue am damaligen Franzensring mit Grillparzers "Esther" und Schillers "Wallensteins Lager" eröffnet. Zuerst waren die Wiener begeistert von der sich ihnen bietenden Pracht, bald aber beklagten sie sich über die schlechte Akkustik, die noch schlechtere Sicht und die vorwiegend weiße Innendekoration. Über acht Jahre lang blieben die Zustände aufrecht. Dann schloß man das Theater 1897 für sechs Monate, um die Decke abzusenken, den Innenraum umzugestalten und die Dekoration farblich zu verändern. Nach der Wiedereröffnung wurde das Burgtheater allgemein vom Publikum und von den Schauspielern akzeptiert. Durch einen Bombentreffer und einen Brand wurde das Theater 1945 schwer beschädigt. Prof. Michael Engelhart übernahm die Instandsetzung, die recht schleppend vor sich ging. Erst 1955 wurde das Haus mit Grillparzers "König Ottokars Glück und Ende" wiedereröffnet.
UNIVERSITÄT
Als die Ringstraße neu gestaltet wurde, legten Eduard van der Nüll und August von Siccardsburg, die Erbauer der Oper, dem Uni-Konsistorium einen Plan vor, der darauf beruhte, daß der Bau in fünf miteinander verbundenen neugotischen Blöcken hinter der Votivkirche einen weitgespannten Bogen, sozusagen eine Umrahmung, bilden sollte. Dieser Plan stieß auf heftigen Widerstand Ferstels, der einen zweiten Monumentalbau neben "seiner" Kirche nicht akzeptieren wollte. Der Plan wurde abgelehnt. 1867 kam es zur Wiedererrichtung des sieben Jahre vorher aufgelösten Unterrichtsministeriums, sowie zur sofortigen Konstituierung eines Universitäts-Baukomités. Diesem gehörte nun auch Heinrich Ferstel an, der die Pläne für den Bau ausarbeiten sollte. Er reiste nach Italien, um dort die traditionellen Unis von Bologna, Padua, Rom und Genua zu studieren. 1873 wurde mit dem Bau begonnen, der ein Areal von 21.412 m² bedeckt. Die offizielle Eröffnung am 11. Oktober 1884 - nachdem das Haus schon ein Jahr benutzt wurde - erlebte Ferstel nicht mehr. Er starb 1883.