Die Ringstrasse - Dr. K. Lueger Ring
Die interessantesten Bauwerke und Denkmäler:
RATHAUS
Das Areal zwischen dem heutigen Parlament und der Universität war einst ein sandiger, öder Exerzier- und Paradeplatz gewesen. Erst 1870 rangen die Liberalen unter Bürgermeister Felder dem Kaiser die Zustimmung zur Räumung der Fläche ab. Der Bauplatz wurde von den Wienern "Kommunalloch" genannt. Dem Erbauer des "Neuen Rathauses", dem schwäbischen Dombaumeister Friedrich von Schmidt, ist es mit dem Bau sehr ernst gewesen. Schmidt ließ die steilen Mansardendächer, die beim ersten Mal nicht zu seiner Zufriedenheit ausgefallen waren, auf eigene Kosten abtragen und erneuern, da der Gemeinderat die Mittel dazu nicht bewilligte. Am 21. Oktober 1882 fand die Gleichenfeier statt. Mit Seilwinden und Dampfmaschinen hievte man als krönenden Abschluß den 3,4 m hohen Rathausmann, ein Bannerträger aus Kupfer, 1,8 t schwer, auf seinen luftigen Standort. Er ist ein Geschenk des Wiener Schlossermeisters Ludwig Wilhelm und wurde vom 27jährigen Kunstschlosser Alexander Nehr aus eingeschmolzenen russischen Münzen gefertigt. Der "Eiserne Mann" trägt eine aufrechte Fahne mit einem Morgenstern als Abschluß und fungiert gleichzeitig als Blitzableiter. Im Rathauspark steht eine Kopie, die man genauer betrachten kann. Von 1872 bis 1883 baute Schmidt am Rathaus. Zur 200-Jahr-Feier des Sieges über die Türken wurde es am 12. September 1883 eröffnet.
DER RATHAUSPARK UND SEINE DENKMÄLER
JOHANN STRAUSS VATER 1804-1849
Der Komponist und Kapellmeister machte neben Josef Lanner den aufkommenden Walzer salonfähig und zum beliebtesten Gesellschaftstanz der Zeit. Er schuf insgesamt 251 Werke, darunter 152 Walzer, 32 Quadrillen und 16 Märsche (besonders berühmt: Radetzkymarsch). 1825 gründete er seine eigene Kapelle. 1835 wurde er Hofballmusikdirektor.
JOSEF LANNER 1801-1843
Vom Landler ausgehend, schufen er und Johann Strauß Vater die spezifische Form des Weiner Walzers als Walzerkette mit Introduktion und Finale. Lanner, wie Strauß Komponist und Kapellmeister, wußte die Klangmöglichkeiten des Orchesters wirkungsvoll auszunützen und genoß auch als Violinvirtuose einen hervorragenden Ruf.
FERDINAND GEORG WALDMÜLLER 1793-1865
Josef Anton Engelhart erhielt 1909 den Auftrag für das Denkmal. In Laaser Marmor arbeitet Waldmüller an einer Skizze, wobei ihm eine junge Frau mit ihrem Kind über die Schulter schaut. Am 1. Oktober 1913 wurde das Monument enthüllt. Man zeigte sich damals über den modernen Stil sehr entsetzt. Waldmüller ging als Maler des Wienerwaldes in die Kunstgeschichte ein.
ERNST MACH (Physiker)
KARL SEITZ
1918 - 1920 war er einer der drei an der Spitze der Republik stehenden Präsidenten der Nationalversammlung. 1923 - 1934 war er Wiener Bürgermeister. Der von der Stadt Wien subentionierte Karl-Seitz-Denkmalverein beauftragte Gottfried Buchberger mit dem Standbild. Seit seiner Enthüllung am 28. April 1962 durch Bürgermeister Franz Jonas steht Seitz in Bronze am Standort Rathauspark und blickt hinüber zum Burgtheater.
DR. h. c.THEODOR KÖRNER 1873-1957
Am 7. Juni 1963 enthüllte Bürgermeister Franz Jonas das von Hilde Uray entworfene schlichte Bronzestandbild. Der Offizier der k. u. k. Armee und Sozialdemokrat war nach dem Ersten Weltkrieg maßgeblich am Aufbau des neuen republikanischen Heeres beteiligt. Als Wiener Bürgermeister (1945 - 1951) erwarb er sich beim Wiederaufbau große Verdienste. Seine Korrektheit und Volksnähe verschafften ihm eine ungeheure Popularität. 1948 wurde er Ehrenbürger der Stadt Wien.
DR. KARL RENNER 1870-1950
Der sozialdemokratische Politiker zählt zu den wichtigsten Persönlichkeiten Österreichs im 20. Jahrhundert. Zweimal, 1918 udn 1945, hatte er als Staatskanzler wesentlichen Anteil an der Gründung bzw. dem Wiederaufbau der Republik Österreich. Im Dezember 1945 wurde er von der Bundesversammlung einstimmig zum Bundespräsidenten gewählt. Seit 1948 Ehrenbürger der Stadt Wien.
DIE 8 STEINFIGUREN
Nach dem Abriß der Brücke am Karlsplatz wurden die acht Steinfiguren, welche Personen darstellen, die für die Geschichte Wiens von Bedeutung waren, zuerst um die Stadtbahnstation Karlsplatz aufgestellt, wo sie vom Qualm der damals noch mit Dampf fahrenden Stadtbahn so geschwärzt waren, daß sie die Wiener die "acht schwarzen Rauchfangkehrer" nannten. Kurzfristig weilten sie im Arkadenhof des Rathauses, dann kamen sie, bis auf eine, an den heutigen Standort.
Teil II