60er
 

Chronik 1964 - 1965

 

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1960-1969

 

1964


29.1.-9.2.
Die Olympischen Winterspiele finden in Innsbruck statt. Wegen ausbleibender Schneefälle müssen 25.000 Tonnen Schnee aus den Hochtälern herangeschafft werden.
25.2. Der US-Amerikaner Cassius Clay (geb. 1942), der sich nach seinem Übertritt zum Islam Muhammad Ali nennt, wird neuer Boxweltmeister im Schwergewicht.
22.4. Eröffnung der Weltausstellung in New York.
20.6. In Venedig wird die 32. Internationale Biennale für moderne Kunst eröffnet, auf der mehr als 3.000 Werke von 500 Künstlern und Künstlerinnen ausgestellt werden.
2.7. In den USA tritt das Bürgerrechtsgesetz zur Aufhebung der Rassendiskriminierung in Kraft
4./5.8. Nach US-amerikanischen Angaben haben nordvietnamesische Kriegsschiffe im Golf von Tongking zwei US-Zerstörer angegriffen. Dieser Zwischenfall wird zum Anlass für die Bombardierung von Zielen in Nordvietnam durch US-Flugzeuge genommen. Am 7. August erhält Präsident Lyndon B. Johnson (1908-1973) vom Kongress weitgehende Befugnisse zur Ausweitung der US-Intervention in Vietnam ("Tongking-Resolution").
10.9. In Köln trifft der millionste Gastarbeiter ein: Der Portugiese Armando Rodriguez (1926-1981) erhält bei seiner Ankunft ein Moped als Geschenk. 
10.-25.10. Die Olympischen Sommerspiele finden mit Tokyo erstmals in Asien statt.
14.10. Der sowjetische Partei- und Regierungschef Nikita S. Chruschtschow wird vom Zentralkomitee der KPdSU aller Ämter enthoben. Als Hintergrund der Aktion werden der sich verschärfende Konflikt mit China und der wirtschaftliche Misserfolg betrachtet. 
Neuer Regierungschef wird der bisherige Erste stellvertretende Ministerpräsident, Alexej N. Kossygin (1904-1980), neuer Parteichef der bisherige Vorsitzende des Präsidiums des Obersten Sowjet und einstiger Schützling Chruschtschows, Leonid I. Breschnew (1906-1982). 
16.10. Die Volksrepublik China zündet ihre erste Atombombe. 
10.12. Bei der Verleihung der Nobelpreise erhält der US-amerikanische Bürgerrechtler Martin Luther King (1929-1968) den Friedensnobelpreis für seine gewaltlosen Protestaktionen zur Erlangung der Gleichstellung der Schwarzen. Jean Paul Sartre erhält den Literaturnobelpreis, den er jedoch aus "persönlichen und objektiven Gründen" ablehnt. 
Die Modeschöpferin Mary Quant (geb. 1934) stellt den Minirock vor, der eine "Revolution in der Damenmode" einleitet.
Der Rockgruppe "Rolling Stones" gelingt der internationale Durchbruch. Neben den "Beatles" gehören sie zu den international populärsten Musikern.

Die "Pop-art", bei der die Darstellung banaler Objekte des Massenkonsums verfremdet oder parodiert wird, setzt sich aus den USA kommend auch in Europa durch

 

 

1965

5.3. In den Österreichischen Kinos läuft der erste Italo-Western "Für eine Hand voll Dollar" an. 
Die Hauptrolle in der italienisch-spanisch-bundesdeutschen Koproduktion spielt der US-Amerikaner Clint Eastwood (geb. 1930). 
15.3. Die USA eröffnen den verstärkten Bombenkrieg gegen Nordvietnam. Bei einem Einsatz gegen ein Waffenlager in Phu Qui werden erstmals Napalm-Brandbomben eingesetzt. In der Folge kommt es in den USA zu den ersten Studenten-Demonstrationen gegen den Vietnam-Krieg. 
18.3. Der sowjetische Kosmonaut Alexej Leonow (geb. 1934) schwebt als erster Mensch 20 Minuten frei im Weltraum. 
20.3. Der US-amerikanische Jazzmusiker Louis Armstrong (1900-1971) gastiert in Ost-Berlin. Er ist der erste große US-Showstar,
der in der DDR auftritt. 
22.3. In Bukarest wird Nicolae Ceausescu (1918-1989) zum neuen Parteichef der Rumänischen Arbeiterpartei gewählt. Er bleibt bis zu seinem Sturz 1989 im Amt. 
6.4. Die USA starten den ersten kommerziellen Nachrichtensatelliten der Welt. 
7.4. Sowjetische Düsenjäger überfliegen die Berliner Kongresshalle während der fünften und letzten Plenarsitzung des Bundestages in
West-Berlin. Außerdem werden aus Protest gegen die Abhaltung der Sitzung des Bundestages zeitweilig die Zugänge zu Wasser und zu Lande nach West-Berlin durch sowjetische und DDR-Soldaten blockiert. 
21.4. Nach fast fünfjähriger Unterbrechung tritt in New York die große Abrüstungskonferenz der Vereinten Nationen zusammen, der alle UNO-Mitglieder angehören. 
30.4. Das US-amerikanische Magazin "Life" veröffentlicht die ersten Fotos eines menschlichen Embryos im Mutterleib. 
3.5. In einer Fernsehansprache rechtfertigt der US-amerikanische Präsident Lyndon B. Johnson (1908-1973) die Intervention von US-amerikanischen Truppen in der Dominikanischen Republik am 28. April mit der neuen sogenannten Johnson-Doktrin. Nach dieser habe
die USA das Recht, der Gefahr der Errichtung eines weiteren kommunistischen Staates in Lateinamerika mit allen Mitteln entgegenzutreten.
10.5. Die Schauspieler Liselotte Pulver (geb. 1929) und Heinz Rühmann erhalten in München die vom Burda Verlag vergebene
Auszeichnung "Bambi". 
12.5. Die Bundesrepublik Deutschland kündigt die Aufnahme von diplomatischen Beziehungen zu Israel an. Daraufhin brechen neun arabische Staaten ihre Beziehungen zur Bundesrepublik ab.
8.-13.6. Staatsbesuch des jugoslawischen Staatspräsidenten Josip Broz Tito (1892-1980) in der DDR. 
11.6. Die britische Rockgruppe "The Beatles" erhält von Königin Elizabeth II. den Empire-Orden. Damit wird der Orden erstmals einer Musikgruppe verliehen. 
19.6. Eltern von 4.000 "Contergan-Kindern" treffen sich in Köln zum ersten internationalen Kongress körpergeschädigter Kinder.
Das Schlaf- und Beruhigungsmittel Contergan, das zwischen 1957 und 1961 in der Bundesrepublik ausgegeben wurde, hatte besonders
bei Neugeborenen zu Missbildungen geführt, wenn die Mutter es während der Schwangerschaft eingenommen hatte. 
1.7. Der französische Außenminister Maurice Couve de Murville (1907-1999) bricht als Ratsvorsitzender die Tagung des europäischen Ministerrates ab. In den folgenden sieben Monaten boykottiert Frankreich die Ratstreffen und blockiert damit sämtliche Entscheidungen. Auslöser der "EWG-Krise" sind die Vorschläge der Europäischen Kommission zur Finanzierung der gemeinsamen Agrarpolitik.
27.-29.11. Besuch des sowjetischen Parteichefs Leonid Breschnew (1906-1982) in der DDR.
10.12. Der diesjährige Friedensnobelpreis geht an das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF).