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Selten
war die Modeszene so bewegt wie damals in den 60er Jahren. Es waren die "swinging
sixties" und die Zeitschrift "Vogue" sprach von den
"Revolutionaries", da die junge Mode endgültig gesiegt hat. Die
Jugend wurde zum Modevorbild schlechthin. Jacqueline Kennedy (war First
Lady Amerikas), kleidete sich nicht konventionell , ,sondern sie präsentierte
sich mit jugendlicher Kleidung, trotz ihrer repräsentativen Stellung.
Modevorbilder waren zu jener Zeit auch Sandy Shaw, Julie
Christie, Jean Shrimpton und noch immer Brigitte
Bardot. Mit ihrer knabenhaften, jugendlichen Figur, wurde sie zum Schönheitsideal
der ausgehenden 60er Jahren. Der Typ und Kleidungsstil des englischen Mannequins
beeinflußten bald die gesamte Mode. Twiggy,
mit den Maßen 78 –55 –80, wurde von der Kritik zur "teuersten
Bohnenstange der Welt " erklärt. Es war wichtig keinen Busen zu haben, und
das wenige im Transparent-Look arglos zu zeigen. Op- Art war das, was man vor allem 1963 trug. Yves Saint Laurent
und andere stellten Kleider und Ensembles mit schwarz- weißem, geometrischem
Muster vor, die sofort allgemein Anklang fanden. Bald tauchte das Muster auch
auf Mänteln und Kostümen, Schuhen oder Handtaschen, auf. Die
Hippie- Welle, die nach Mitte der sechziger
Jahre von den USA aus ganz Europa überschwemmte, brachte eine farbenfrohe,
nostalgische Mode und je unkonventioneller desto flippiger war die Kleidung.
Weil die Zeit, der Beatmusik herrschte, trug
man grell bunte Hemden, breite Gürtel mit Riesennieten, seidene Halstücher,
die etwas schwuchtelig gewirkt haben, Jessussandalen und dergleichen. Die Anhänger
dieser Mode drückten ihre Lebenseinstellung in der Kleidung aus: Mit Blumen im
Haar und bunter, unkonventioneller Kleidung machten sie auf die Freuden des noch
nicht von der Zivilisation verseuchten Lebens aufmerksam. Die Sogenannten Gammler
zogen sich betont nachlässig und schlampig an. Sie trugen abgewetzte Klammoten,
das waren zum Beispiel abgewetzte Jeans, zerschlissene Pullover oder eine alt-
Herrenweste. Sie rasierten und frisierten sich auch nicht. Ihre Haare trugen sie
schulterlang und einen Unterschied was die Kleidung zwischen Mann und Frau
betraf gab es nicht. Transparent-Look. Die
allgemeine Sexwelle, die in den 60er Jahren herrschte zeigte sich auch in der
Mode. 1968 sollten auch oben die Hüllen fallen. Die Haut Couture schlug
durchsichtige Blusen vor, die ohne Dessous getragen wurden.
Mary Quant hatte den Mut eine Mode zu kreieren, die verrückt genug
war, um die Jugend zu begeistern. Den Minirock.
Auch die französische Haute Couture stellte Mode in Supermini vor.1969 war der
Höhepunkt der Mini- Länge erreicht. Man trug Röcke, die gerade den Popo
bedeckten. Für die Jugendlichen war der Minirock ein Stück Rebellion und je kürzer
desto provozierender. In den sechziger Jahren wurde die Blue
Jeans, die gleichermaßen von Hippies, Gammlern und Wohlstandsbürgern
beiderlei Geschlechts geschätzt wurde, allmählich zur selbstverständlichen
Alltagskleidung. Jedoch nicht ohne heftigen Widerstand. Schuldirektoren
protestierten empört gegen die doch für Mädchen unziemenden Jeanshosen; in
vielen Schulen wurde sie ganz verboten. Auch mancher Bürochef sah seine Sekretärin
nicht gerne darin. Dennoch war der Siegeszug der Jeans, die der jugendliche,
sportlichen Lebenseinstellung der Zeit entsprachen, nicht mehr aufzuhalten.
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