Palais Collalto

Das Palais Collalto ist wesentlich ausgedehnter und älter, als die hochbarocke fünfachsige Hauptfront vermuten lässt. Sie ist dem Platz Am Hof zugewandt. Ihre vertikale Gliederung erfolgt durch vier korinthische Riesenpilaster, die die drei Obergeschosse zusammenfassen. Das breite Hauptportal im gebänderten Erdgeschoß wird von Pilastern flankiert. Es entstand um 1628 und wird Giovanni Battista Pieroni zugeschrieben. Darüber liegt ein Balkon, dessen Schmiedeeisengitter sehr schön gearbeitet ist. Das noch auf einem Stich von Johann Adam Delsenbach abgebildete Rustikaportal an der rechten Ecke des Haupttraktes wurde später vermauert. Die korbbogige Haupteinfahrt ist mit einem Stichkappentonnengewölbe ausgestattet. Im Raum an der rechten Ecke des Vordertraktes wurde 2001 ein spätgotischer, achteckiger Pfeiler freigelegt. Dieser Baubereich stammt aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts. An der linken Seite führt die vierarmige Haupttreppe in die Obergeschosse. Ein Gang mit Kreuzgratgewölbe und Stichkappentonne geht auf die Zeit um 1560/65 zurück. Die Beletage weist zwei Räume mit hochbarocken Stuckplafonds (um 1730) auf, die mit Bandlwerk, Putten und einem mythologischen Relief geschmückt sind. Bemerkenswert sind die Kellergewölbe des Haupttraktes. An den großen Zentralraum schließen im Westen und Süden je zwei Nischenräume an. Sein spitzbogiges Kreuzgratgewölbe wird von einem mächtigen zentralen Pfeiler getragen. Teile der Kellermauern stammen noch aus der ersten und zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts. In einem, an den Zentralraum anschließenden runden Raum vermutet man das Kellergeschoß eines Turmes, der den letzten Rest der einstigen Babenbergerpfalz darstellen dürfte. Er wurde erst 2002 als solcher erkannt.

Schloß Belvedere

Das Belvedere ist die Schlossanlage im Herzen Wiens. Die prächtigen Belvedere Schlösser, das Obere und das Untere Belvedere, wurden im Auftrag des österreichischen Feldherrn Prinz Eugen von Savoyen (1663-1736) durch einen der herausragendsten Barockarchitekten, Johann Lukas von Hildebrandt (1668-1745), im 18. Jahrhundert als Sommerresidenz errichtet. Das Schloss mit seinem weitläufigen Garten zählt zu den schönsten barocken Bauwerken der Welt. Der Marmorsaal des Oberen Belvedere war Schauplatz glanzvoller Ereignisse und bietet einen unvergleichlichen Ausblick auf Wien.