Barock   Wiener Palais

Bei der Planung der Wiener Barockpalais nahm man sich die Palazzi in Rom zum Vorbild. Naheliegend also, dass man für einige Palais die renommiertesten italienischen Baumeister nach Wien kommen liess. Der Bau ging meist sehr schnell vonstatten, und so waren nicht wenige Paläste innerhalb von zwei Jahren erbaut. Die Innenausstattung hingegen konnte sich schon mal über ein Dezennium hinwegziehen, da die besten und berühmtesten Künstler oft über Jahre ausgelastet waren. Der Aufbau der (Stadt-)Palais folgte in den meisten Fällen demselben Muster. Die Frontseite ist stets direkt gegen die Strasse gerichtet. Der Hof befindet sich hinter dem Haupttrakt und ist mit einer gewölbten Durchfahrt mit der Strasse verbunden. Von dieser Durchfahrt aus führt jeweils beidseits oder zumindest auf einer Seite eine meist prachtvolle Treppe hoch zur Beletage. Die Fassade und vor allem das Hauptportal waren die beiden wichtigsten Elemente für Repräsentation. So wurde alles reichst verziert und geschmückt mit Elementen wie Figuren, Säulen, Karyatiden und Ornamenten. Die wichtigsten Prunkräume befinden sich auf der Beletage, welche in den meisten Fällen überdurchschnittlich hoch liegt. Auf den darüberliegenden Etagen hat man die Wohnräume eingerichtet, während das Personal in einem Nebentrakt wohnte.