Die
Malerei ist zweifellos das Lieblingskind des
Biedermeier. In ihr kommt die
Einheitlichkeit der Biedermeierkultur am besten
zum Ausdruck. Sie zeigt besonders deutlich die
Verwurzelung der Kunst im bürgerlichen
Lebensgefühl. In der Malerei - mit ihrer Neigung
zum Naturgetreuen, Sorgfältigen und
Beschaulichen und ihrer Bevorzugung kleiner
Formate, die sich zur Ausschmückung des Heims
verwenden lassen. Findet die bürgerliche
Existenz ihre künstlerische Verklärung,
Gestochene und lithographische Reproduktionen
tragen zur Verbreitung bei und haben die
Exklusivität des Kunstgenusses auf. Sitten und
Genrebilder, intime Landschaften und Wiener
Veduten, Portraits und Miniaturen sind die
bevorzugten Gattungen. Meister wie Ferdinand
Georg Waldmüller 1793-1865, Friedrich Gauermann
1807-1862, Peter Fendi 1796-1842 und Rudolf v.
Alt 1812-1905 erlangen europäische Geltung .